21. März 2016In AllgemeinBy Melanie Goldberg

Mit einer Einladung zur Hochzeit definiert man auf ewig seinen Freundeskreis neu

Die Hochzeitsvorbereitungen sind in vollem Gange, der Ablauf steht, die Gästeliste auch – dann können doch auch die Einladungen entworfen, gedruckt und abgeschickt werden. Aber wer soll wirklich eine bekommen? Die grobe Gästeliste steht schon seit Langem, doch jetzt geht es ans Eingemachte.

Hochzeitsgäste: Die A-, B- und C-Liste

Falls ihr zu denjenigen Paaren gehört, die einen großen Freundes- und Familienkreis haben, aber nicht ALLE einladen möchtet oder könnt, dann legt eine A-, B- und evtl. auch noch C-Liste an: Die A-Liste bekommt save-the-date- und Einladungskarte, die B-Liste direkt die Einladung (nachdem von der A-Liste schon Gäste auf die save-the-date-Nachricht hin abgesagt haben), und die C-Liste.. – je nun, die wird eher kurzfristig eingeladen, wenn genügend Hochzeitsgäste von den anderen beiden Listen leider verhindert sind, zu eurer Hochzeit zu erscheinen.

Die Hochzeit ist das Fest der Feste im Leben, in der Form unwiederholbar, und eine Einladung zu solch einem Ereignis die größte Ehre, die einem als Verwandter oder Freund zuteilwerden kann. Entsprechend sollte wohlweislich abgewogen werden, wen man einlädt und wen nicht. Die Grundregel lautet: es sollten keine Pflichteinladungen ausgesprochen werden, nur weil die Eltern oder jemand anderes meint, „der/die gehört aber doch dazu“. Es ist EURE Hochzeit, also ladet auch nur diejenigen ein, die IHR gerne dabei haben möchtet. Falls ihr „zu viele“ auf der Liste habt (weil die Location nicht mehr Platz hergibt oder es sonst das Budget sprengen würde), geht noch einmal mit einem spitzen Bleistift an die Sache ran: müsst ihr wirklich die Cousine 3. Grades einladen? Wann habt ihr sie zuletzt gesehen, wart ihr bei ihrer Hochzeit, und ist sie früheren Einladungen von euch gefolgt? Gleiches gilt für ehemalige Kollegen oder „Freunde von ganz früher“: einst eng befreundet, ist der Kontakt seit Jahren aber nur noch auf die obligatorische Geburtstags- und Weihnachtskarte beschränkt, die man nicht in Frage stellt? Dann solltet ihr diesen Menschen nur zur Hochzeit einladen, wenn ihr den Kontakt in der Zukunft wieder intensivieren möchtet.

Mit der Hochzeitseinladung Zeichen setzen

Denn mit einer Hochzeitseinladung setzt man ein klares Zeichen: ihr habt euch lange nicht gesehen, möchtet diese Person bei der Hochzeit aber gerne dabei haben. Dann ist es ein Signal, dass euch dieser Mensch wichtig ist und ihr es schade fändet, wenn der Kontakt ganz einschläft. Und umgekehrt: ihr seid es eigentlich leid, an die Freundin vom Abi jedes Jahr zum Geburtstag den Standardtext „Alles Liebe zum Geburtstag, und ich hoffe, wir sehen uns bald wieder“ zu verschicken, obwohl ihr es eigentlich nicht so meint? Dann spart euch (und ihr) eine Einladung zu eurer Hochzeit, und ihr seid den Glückwunschaustausch auf ewig los.

So wie ihr ein Zeichen mit der Einladung setzt, dass ihr Kontakte wieder aufleben oder eben einschlafen lassen möchtet, so verhält es sich auch mit der Zu- oder Absage seitens eurer Gäste: wer der Einladung aus einem banalen Grund nicht Folge leistet (Krankheit zählt natürlich nicht, das ist höhere Gewalt), der ist es sicher nicht Wert, zu einem anderen Fest von euch in der Zukunft (Taufe, Geburtstage…) eingeladen zu werden. Wer hingegen keine Kosten und Mühen scheut und trotz widrigster Umstände zu eurer Hochzeit erscheint, obwohl ihr in der Vergangenheit nur losen Kontakt hattet, der wird in eurer Freundesriege sicher aufsteigen und künftig häufiger bei euch zu sehen sein. Wie gesagt, Krankheit oder andere wichtige Gründe sind hiervon ausgenommen.

Unsere Erfahrung ist, dass oft genau denjenigen Gästen kein Weg zu weit ist, von denen man es am wenigsten erwartet hätte. Und genauso sagen auch ausgerechnet die Freunde oder Familienmitglieder ab, die man fest eingeplant hatte.

Wenn es wirklich so kommt, ist die Erkenntnis erstmal ernüchternd und stimmt auch manchmal traurig. Aber auf lange Sicht hat es doch etwas Gutes, sein Adressbuch mal so richtig aufgeräumt zu haben und zu wissen, wer die wahren Freunde sind 🙂